Bad Bonn Kilbi

Wann: 30.05. - 01.06.2019
Wo: 3186 Düdingen (Schweiz)
Strasse: Bonn 2
Genre: Hip Hop, Jazz, Space Funk, Post Punk, Modern Jazz, Indie Rock, Rock, Electronic, Punk'n'Roll, Singer Songwriter, Thrash Metal, Indie Folk, Electro, Punk ...

Zusammen beginnen mit verrückten Klängen und spinnen mit Eröffnungszeremoniellem. Das Ensemble Babel-Leon ertönt zuerst versteckt in der Ruhe Natur, dann wird als grosse Kapelle unter den Bogen verschoben. Es groovt in der Kathedrale. Dj Marcelle bespielt das Lautsprecherorchester, The Burden Remains erzählen von wo der Metal die Post her hat, und Twixt nehmen das Haus mit einem unglaublichen Lärmhörspiel auseinander. Ist das noch Musik? Bitte lasst uns, wir sind gerne umzingelt.

Im Zentrum all der Kontraste steht Sophie Hunger. Sie ist das eigentliche Wunder von Bern. Sie liebt, lebt den Punk,Hip-Hop, Folk schon seit als Kind. Von all diesen Sounds wird sie an der Kilbi getragen, die vier Frauen gefeiert. Keine Angst. Nur Lust. Sie trägt die Krone. Uns der elektronische Teppich.

Eine intensive Show mit Gebrüll, Noise, Elektronik im Experimentalbereich, Performance wild und was auch immer. Das erwartet uns von Yves Tumor. Haltet euch fest. Der Moment könnte weit oben hängenbleiben.

Dieser ebenso. Stockfinster aber nicht ohne Humor. Das Rapertoire von Jpegmafia ist vielfältig. Er ist nicht zu fassen. Das wird sich nicht ändern. Wenn Trap-Musik das Geräusch der Straße ist, dann ist Jpegmafia das Unterbewusstsein der Falle. Steht überall und klingt gut so. Der ist Punk, nimmt kein Blatt vor den Mund.

Der geniale Italiener Furtherset macht den Strom an. Ein junger, verrückter Komponist. Die Bilder kommen aus den Boxen. Grooves, Samples und Melodien vom Soul, Disco oder R'n'B der 60er und 70er Jahre, Rhytmusstrukturen von Housemusik und Jazz. Festhalten. Das wird eine verrückte Stunde Musikgeschichte aus Chicago von Rp Boo, Seymour Wright und Paul Abbott. Dann folgt eine surreale Weile. Unvorstellbar wer solche Musik komponiert, spielt oder fühlt. Vielleicht Kate Nv, mit uns.

Wenn es eine gibt, hat Sophie sie im Sinn. Die Zukunft, die der Popmusik. Alle wollen tönen wie die schottische Produzentin. Ein Traum, eine Vision, das Elektrospektakel des zweiten Kilbiabends. Der ideale Treffpunkt. Von hier aus ist es allen, auch den Richtungen egal.

Slowthai ist der aktuell spannendste Rapper englands. Wenn er es trotz sanften grünen Wiesen schafft seine Energie, seine haarsträubenden Aussenseitergeschichten rauszurappen, dann Gesundheit meine Lieben.

Was ist bloss mit Typen wie Black Midi los. Die vier sind kaum zwanzigjährig. Sie sind die Gejagten. Frenetisch gefeiert von der Presse. Sie sind DIE Gitarrenband der Stunde in England. Aber das interessiert sie nicht. Oder zumindest weniger als die Musik von Deerhoof oder Talking Heads. Live sind Black Midi im Moment einzigartig, und sie haben unglaublich Energie.

Irgendwann ist Schluss mit Liedern. Oder doch nicht? Oktober Lieber verstehen was anders. Sie machen keinen Unterschied zwischen Experiment und Clubbing. Ich tanze neben mir. Du auch? Synthie-Wave, Techno, so geile Musik wird irgendwer denken. Wetten?

Dreibühnenorchester. Koch, Schütz und anstatt Studer Sartorius dirigieren. Je drei Musiker*innen spielen gleichzeitig auf allen drei Bühnen. Im Mittelfeld hört man alles gleichzeitig. Bewegung macht die Mischung. Ein Spektakel mit Tentakeln aus Klängen und Getrommel. Baumeister ist der Zitz.

Unfassbar. Die Performerin, Künstlerin, Musikerin Renée Van Trier verschwindet in ihrem eigenen Universum, in einer Fabelwelt, und sie zieht uns alle rein, vielleicht in den See.

Niemand darf alles. Alles darf gefallen, aber nicht allen. Tomberlin klingt nach einer Einladung, nach einem Geheimnis aus Pop und viel Dringendem. Das ist ein Tornado.

Stell mich auf ein Podest und ich werde dich enttäuschen, singt Courtney Barnett. Aber die ist richtig gross geworden. Die leidenschaftliche, trickreiche und linkshändige Gitarristin ist eine richtig tolle und natürliche Performerin. In ihren Velevet Underground-artigen monotonen Songs und den lauten, sturen Riffs vergisst man sich schnell oder alles.

Über die Londoner Sons Of Kemet wurde schon einiges geschrieben und verhandelt. Ob No Wave, Fake Jazz oder Postpunk, wir verstehen höchstens, wie wir gerne und davon leben, und deshalb, dass man dazu tanzt und sich freut. So frei zu sein wie die Musik mit all ihren Bass Culture Einflüssen. Der Bandgründer Saxofonist Shabaka Hutchings ist eine zentrale Figur der Londoner Szene und dieser Kilbi. Am Nachmittag spielt er schon mit The Comet Is Coming.

Die Südkoreanerin aus New York oder umgekehrt singt Koreanisch. Das fühlt sich so an wie ein Geheimnis. So klingt auch ihre Musik. Yaeji zum Abschluss könnte so was werden wie sich verlieren und sich neu verlieben. Irgendwo zwischen Techno und House, immer noch im Underground. Und ihre Musik gefällt so gut! Behaltet sie, als Stern.

Bands:
Linn da Quebrada, Sophie Hunger, Yves Tumor, Jpegmafia, Amyl and The Sniffers, Boy Harsher, Flohio, Willikens & Ivkovic, The Burden Remains, Black Sea Dahu, Dj Marcelle, slowthai, Oktober Lieber, RP Boo, Black Midi, Insecure Men, Cocaine Piss, Cüneyt Sepetci, Kate Nv, Escape-Ism, Kablam, Acid Amazonians

Weitere Infos:
Festivalticker: Bad Bonn Kilbi
Website: Bad Bonn Kilbi


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